Zahnmedizin up2date 2013; 7(1): 71-100
DOI: 10.1055/s-0032-1324895
Oralmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zahnärztlich relevante Aspekte der odontogenen Sinusitis maxillaris

Michael Fröhlich
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Publication Date:
12 February 2013 (online)

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Einführung

Bei den Nasennebenhöhlen (NNH; Sinus paranasales) – Sinus frontalis, Sinus maxillaris, Sinus sphenoidalis, Cellulae ethmoidales – handelt es sich wie bei der Nasenhaupthöhle auch um in der Regel mit Luft gefüllte Hohlräume. Die NNH sind der Nasenhaupthöhle unmittelbar benachbart und nur durch zum Teil dünne Wandungen von ihr getrennt. Sie sind funktionell mit ihr im Zusammenhang stehend und durch Öffnungen mit ihr verbunden.

Der Sinus maxillaris und besonders der KH-Boden befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zahnsystem. Davon ausgehende Affektionen werden als odontogene KH-Erkrankungen bezeichnet, die sich durchaus auf die Nasenhaupthöhle und ihre anderen Nebenhöhlen ausdehnen können. Daraus entstehen auch heute noch trotz des Einsatzes aller Möglichkeiten der modernen Medizin u. U. lebensbedrohliche Zustände. Andererseits können auch rhinogene Entzündungen zu Irritationen im Zahnsystem führen. So ist es nicht verwunderlich, dass Patienten mit Erkrankungen der KH und damit einhergehenden Beschwerden im Oberkieferseitenzahnbereich sich primär beim Zahnarzt vorstellen.

Die aktuellen Erkenntnisse der Anatomie und Physiologie der Nase und der NNH sind die Voraussetzung für das Verständnis der pathologischen Prozesse und die Grundlage für ein zielgerichtetes Vorgehen in Diagnostik und Therapie.